Katharina von Kardorff‐Oheimb (1879‐1962)
„Sie gebar sechs Kinder, verschliss vier Ehemänner, leitete drei Fabriken und zog ins Parlament ein“, schrieb die ZEIT 2014 und lässt damit schon durchblicken, was für eine schillernde Persönlichkeit sie schon zu Lebzeiten war.
Bis auf eine kurze Lebensphase nach einer Scheidung 1905 war sie immer sehr vermögend, engagierte sich aber nach dieser Erfahrung zeitlebens politisch und sozial für die Sache der Frauen. 1920 übernahm sie als eine von nur 36 Frauen von insgesamt 466 Abgeordneten für fünf Jahre ein Mandat im Reichstag. Sie gründete in Berlin einen (parteiübergreifenden) politischen Salon und arbeitete bis 1930 als politische Journalistin für die Magdeburger Zeitung.
1945 wurde sie von der sowjetischen Besatzungsbehörde für kurze Zeit als Bürgermeisterin von Ahrensdorf eingesetzt. Bis 1947 war sie Vorsitzende der Frauenarbeitsgemeinschaft des Berliner Landesverbandes der Liberaldemokratischen Partei. 1949 bis zu ihrem Tod 1962 lebte sie in Düsseldorf. 1960 veröffentlichte sie ihre Memoiren.
Die WeiberWirtschaft widmete ihr im Juni 2019 die Gewerbeeinheit 1.1 im Vorderhaus, in der der Verein Ban Ying Mieterin ist.