Luise Aston
Die Gewerbeeinheit 4.3 im Vorderhaus ist seit Juni 2017 Luise Aston gewidmet.
Aston setzte sich gegen die Zwangsehe ein, kämpfte als Aktivistin und als Schriftstellerin für die Frauenrechte, erregte im Vormärz als Junghegelianerin und als hosentragendes »Mannweib« erhebliches Aufsehen, im Guten wie im Schlechten. 1846 wurde sie aus Berlin ausgewiesen, 1848 wurde ihr das Sorgerecht für ihre Tochter aus erster Ehe entzogen, 1855 nach ihrer zweiten Verheiratung wurde sie zusammen mit ihrem respektablen Ehemann aus Bremen ausgewiesen. Sie bezahlte am Ende ihres Lebens einen hohen Preis für das Auflehnen gegen die vorgegebenen Geschlechterrollen. Barbara Sichtermann hat Aston 2014 mit dem Buch "Ich rauche Zigarren und glaube nicht an Gott" eine lesenswerte Hommage gewidmet.
Die Generalversammlung 2017 votierte für diese Namenspatin auf der Grundlage eines Vorschlags der Genossenschafterin und Mieterin Annette Höwing.