Melitta Bentz Räume
Amalie Auguste Melitta Liebscher kommt am 31. Januar 1873 in Dresden zur Welt. Sie kommt aus gutbürgerlichem Haus und macht alles wie „vorgesehen“: eine „gute Partie“ heiraten, Emil Hugo Bentz. Und Kinder bekommen, Willy und Horst und Herta.
Melitta Bentz ist eine normale Dresdner Hausfrau, bis sie eines Tages genug hat von dem ewigen Kaffeesatz unten in jeder Tasse: Sie bastelte sich den ersten Kaffeefilter aus einem von Hand durchlöcherten kleinen Topf mit einer Einlage aus Löschpapier.
Im Juni 1908 meldet sie ein Gebrauchsmuster und im Dezember zusammen mit ihrem Mann ein Gewerbe für ihre Erfindung an. Eigenkapital: 73 Pfennige. Die erste Produktionsstätte ist ein Zimmer in der eigenen Wohnung. Nach dem 1. Weltkrieg startet ihr Unternehmen durch und wächst. Ende der 20er Jahre siedelt das Unternehmen nach Minden in Westfalen um. Melitta Bentz gilt als das „soziale Gewissen“ des Unternehmens: Gesundheitsvorsorge und Sozialleistungen gehen über den Standard hinaus. 1932 ziehen sie und ihr Mann sich aus dem operativen Geschäft zurück.
1941 wird das von den Söhnen geführte Werk „NS-Musterbetrieb“ und muss statt Kaffeefiltern nun „kriegswichtige“ Artikel herstellen. Ihre Söhne arbeiten mit dem Naziregime zusammen.
Melitta Bentz stirbt am 29. Juni 1950 in Holzhausen/Porta Westfalica.