Die Geschichte der WeiberWirtschaft
1985
In ihrer Studie „Voraussetzungen, Schwierigkeiten und Barrieren bei Existenzgründungen von Frauen“ im Auftrag des West-Berliner Senators für Wirtschaft und Arbeit skizzieren die Autorinnen Dorothea Assig, Claudia Gather und Sabine Hübner erstmals die Vorteile eines Gründerinnenzentrums.
Januar 1987
Während des ersten Frauenarbeitskongresses in Berlin nimmt die Idee eines selbstverwalteten Gründerinnenzentrums Formen an.
August 1987
Frauen aus Projekten, Betrieben, Wissenschaft und Existenzgründungsberatung gründen den Verein WeiberWirtschaft. Arbeitsschwerpunkte: Entwicklung eines Trägermodells für ein Gründerinnenzentrum, Mitgliederwerbung, Öffentlichkeitsarbeit.
Oktober 1988
WeiberWirtschaft e.V. steigt - zunächst ohne Erfolg - in Grundstücksverhandlungen über Westberliner Gewerbeimmobilien ein.
Juli 1989
WeiberWirtschaft e.V. erhält eine ABM-Stelle für Öffentlichkeitsarbeit.
Dezember 1989
Gründungsversammlung der Frauengenossenschaft WeiberWirtschaft.
September 1990
Bezug eigener Büroräume in Berlin-Neukölln.
Januar 1991
Bildung eines Büroteams. Zwei Stellen können über die Anschubfinanzierung des Senats Berlin, Abteilung Frauen, finanziert werden.
April 1991
Erste Generalversammlung der WeiberWirtschaft eG in Gründung.
Herbst 1991
Die WeiberWirtschaft steigt in Grunstücksverhandlungen über den Gewerbekomplex des ehem. VEB Berlin-Kosmetik in Berlin-Mitte ein.
Januar 1992
WeiberWirtschaft wird ins Genossenschaftsregister eingetragen.
Oktober 1992
Unterzeichnung des Kaufvertrages über die Grundstücke Anklamer Str. 38-40. Das Finanzierungskonzept bündelt Wirtschaftsfördermittel (GA-Mittel), Darlehen der Stadterneuerungsprogramme, Bankkredite und das Eigenkapital der Genossenschaft.
Mai 1993 bis April 1994
Durchführung einer Qualifizierungsmaßnahme für Existenzgründerinnen, gefördert durch das EU-Programm NOW.
November 1993
Start der Umbau- und Sanierungsarbeiten, Bauphase 1.Hier ein Erlebnisbericht über die Zusammenarbeit mit den Bauhandwerkern.
September 1994
Fertigstellung der ersten Bauphase und Einzug der ersten Mieterinnen ins Vorderhaus.
Juni 1995
Dachfest zur Rohbaufertigstellung des 2. Bauabschnitts (Hofgebäude).
Oktober 1995
Richtfest für den Neubau mit drei Ladengeschäften und dreizehn Sozialwohnungen.
Mai 1996
Eröffnung des Tagungsbereichs als Eigenbetrieb der Genossenschaft.
September 1996
Abschluss der Bauphasen 3 und 4. Gesamteröffnung des Gründerinnenzentrums. Hier ein Erlebnisbericht über ein Benefiz-Fußballspiel zur Finanzierung des Kita-Ausbaus.
Juni 1998
Zum ersten Mal findet im Gründerinnenzentrum ein Hofkonzert anlässlich der Fête de la Musique statt. Rund 1000 BesucherInnen finden den Weg zum open-air-Konzert mit Weltmusik.
Herbst 1998
Auf rd. 40% der Gesamtfläche werden Raumluftkontaminationen aus einem Baustoff der Vorkriegszeit festgestellt.
Frühjahr und Sommer 1999
Betroffene Mietparteien werden umgesetzt. Zur Co-Finanzierung der Altlastensanierung zeichnen rd. 500 Frauen rd. 2000 neue
Genossenschaftsanteile. Die Baukosten werden zu 80 % über GA-Mittel (Senatsverwaltung fur Wirtschaft und Technologie Berlin) bezuschusst; aus
Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung werden die Umzüge der
Mieterinnen und ein Bewirtschaftungsdefizit der Genossenschaft wahrend der
Bauphase finanziert.
Oktober 1999 bis Juni 2000
Durchführung der Altlastensanierung. Der belastete Baustoff in den Geschoßdecken wird ausgebaut.
Juni 2000
Beginn einer neuen Vermietungskampagne. Bis zum Jahresende sind die Gebäude wieder zu nahezu 80% ausgelastet.
März 2001
Auf der "2. Tagung der Frauengewerbe- und Gründerinnenzentren" im Tagungsbereich schließen sich 11 Gründerinnenzentren aus ganz Deutschland zu einem bundesweiten Netzwerk zusammen.
Sommer 2001
Die erste Auszubildende der WeiberWirtschaft Stefanie Hirsch macht ihren Abschluss zur "Kauffrau für Bürokommunikation".
Januar 2002
Die Kampagne "WeiberWirtschaft freikaufen!" beginnt. Mehr Anteilszeichnungen sollen das Gründerinnenzentrum schneller von Bankschulden befreien.
September 2002
Die Projektidee für eine Beratungseinrichtung für Gründerinnen wird erstmals auf der Generalversammlung vorgestellt.
Oktober 2002
Anlässlich des 10. Jahrestages der Kaufvertragsunterzeichnung wird die erste Gewerbeeinheit mit 95 qm Größe symbolisch von Bankkrediten entschuldet und auf den Namen der Frauenrechtlerin Lida Gustava Heymann umgetauft.
September 2003
Weitere 121 qm Nutzfläche sind symbolisch von Bankschulden befreit und werden zur "Margarete Steiff Gewerbeeinheit".
Januar 2004
Auf einer Fachtagung der Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentren in der WeiberWirtschaft tragen die Fachfrauen ihr Know-how zusammen, um weitere Zentrumsgründungen zu begünstigen.
Oktober 2004
Anerkennungspreis des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) für das ökologische Gesamtkonzept.
Februar 2005
Präsentation des "Handbuches für die erfolgreiche Konzeptionierung und Realisierung von Unternehmerinnen- und Gründerinnenzentren" (gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend).
8. März 2005
Abschluss der ersten ökologischen Gewerbehofsanierung in Berlin mit einem Ergebnis, das sich sehen lassen kann: Die Energiekosten in der WeiberWirtschaft betragen nur 50 % der Kosten in konventionell sanierten Objekten. Enthüllung einer Hinweistafel durch die Staatssekretärin der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Frau Helga Dunger-Löper.
Juni 2005
Erweiterung der Kindertagesstätte in der WeiberWirtschaft auf insgesamt 60 Betreuungsplätze. Die WeiberWirtschaft befindet sich in der geburtenstärksten Nachbarschaft Europas.
September 2005
Der Aufsichtsrat der WeiberWirtschaft arbeitet die Grundregeln des Corporate Governance Kodex in seine Geschäftsordnung ein.
Oktober 2005
Die WeiberWirtschaft gewinnt den Landespreis Berlin beim Wettbewerb "Mutmacher der Nation".
Januar 2006
Endlich wird der seit 2002 verfolgte Plan Wirklichkeit: Eröffnung der Gründerinnenzentrale in der WeiberWirtschaft, die Orientierungsberatung für Gründerinnen und solche, die es werden wollen, anbietet:
www.gruenderinnenzentrale.de
April 2006
WeiberWirtschaft wird einer der ausgezeichneten Orte in der Kampagne „Land der Ideen“.
Juli 2006
WeiberWirtschaft wird Regionalvertreterin für Berlin der "bundesweiten gründerinnenagentur (bga)", einem Projekt der Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie, für Bildung und Forschung und für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Förderung der Existenzgründung von Frauen.
April 2007
Start des small business mentoring Programms für Berlin im Auftrag der "bundesweiten gründerinnenagentur (bga)". Sieben Tandems von Unternehmensgründerinnen und erfolgreichen Unternehmerinnen arbeiten ein Jahr lang zusammen.
Januar 2008
WeiberWirtschaft gewinnt den Wettbewerb des Bezirks Berlin-Mitte und wird zum "Familienfreundlichen Berlin-Mitte" ernannt.
Dezember 2008
Das Land Berlin erhält für die WeiberWirtschaft eG den "Preis der Region" des Kongresses der Gemeinden und Regionen des Europarats. Die Auszeichnung wird für die "Förderung des sozialen Zusammenhalts durch wirtschaftliche Entwicklung" vergeben.
März 2009
Auf der ersten Messe "Marktplatz WeiberWirtschaft" präsentieren und verkaufen Existenzgrünerinnen ihre Produkte. Seither findet die Messe jährlich statt.
Juni 2010
Gründerinnenzentrale und WeiberWirtschaft starten zusammen das von nun an jährlich stattfindende Mentoringprogramm Push up für Gründerinnen. Als Mentorinnen können erfahrene Unternehmerinnen aus dem Netzwerk gewonnen werden.
September 2010
Die Vermietungsauslastung liegt ab jetzt anhaltend bei 100 % und die Warteliste wird immer länger.
September 2011
WeiberWirtschaft übernimmt die Herausgeberinnenschaft des Branchenbuchs
FrauenUNTERNEHMEN Berlin und Umland. Die erste Ausgabe 2011/12 erscheint.
Dezember 2011
WeiberWirtschaft wird mit dem Innovationspreis der SPD ausgezeichnet.
Mai 2012
Die WeiberWirtschaft plant in Zusammenarbeit mit dem Goldrausch e. V. ein eigenes Mikrokreditangebot für ihre Genossenschafterinnen und startet deshalb eine neue Kampagne zur Einwerbung von 300 Geschäftsanteilen "Aus Eins mach Fünf hoch X". Seit Februar 2013 ist der WeiberWirtschafts-Mikrokredit da!
März 2013
Die Geschäftsführerin der WeiberWirtschaft Katja von der Bey wird mit dem Berliner Frauenpreis ausgezeichnet.
November 2013
Im Auftrag der bundesweiten gründerinnenagentur entwickelt die WeiberWirtschaft ein Fortbildungsformat: "Germany's Next Erfolgsmodell: Chefin sein!" für Stipendiatinnen des Studienförderwerks Klaus Murmann.
Mai 2014
Ein Team von ehrenamtlichen Fachfrauen beginnt mit der Entwicklung eines Fortbildungsformats zum Thema Finanzen und Geld für Frauen.
Sommer 2014
Das Modellprojekt FrauenUNTERNEHMEN green economy von Life e. V. und WeiberWirtschaft wird mit der Publikation des Leitfadens "Grün.Gerecht. Gestalten" zum grünen und sozial gerechten Gründen abgeschlossen.
Dezember 2014
Die WeiberWirtschaft feiert Ihr 25. Jubiläum und gibt das Buch über die Geschichte "Unsere Luftschlösser haben U-Bahn-Anschluss" heraus. Hier ein Bericht von Angela Kuboth über ihre Motivation, Genossenschafterin zu werden.
November 2015
Die WeiberWirtschaft wird für den Start-Green-Award nominiert.
März 2016
Die Kleine-Schwester-Organisation Gründerinnenzentrale feiert ihr 10-jähriges Jubiläum.
Juni 2016
Die Genossenschafterin Ingrid Kleinebrahm schenkt der WeiberWirtschaft eG ihr Gartengrundstück im Umland von Berlin. Hier mehr über dieses großzügige grüne Geschenk.
November 2016
Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für die WeiberWirtschaft und andere Frauenorganisationen erhält Sabine Nehls das Bundesverdienstkreuz. Hier erfahren Sie mehr über die Hintergründe.
Oktober 2017
Geschäftsführerin Katja von der Bey erhält den Verdienstorden des Landes Berlin. Eine wunderbare Anerkennung der Arbeit der WeiberWirtschaft!
Juni 2018
Bei der Generalversammlung wird bereits die 33. Gewerbeeinheit symbolisch für den fortschreitende Entschuldung von Bankkrediten "freigekauft" und diesmal Marlies Krämer gewidmet.
2019-2021
Im Verbund der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) setzt die WeiberWirtschaft das Proekt FrauenUnternehmenZukunft um, www.frauenunternehmenzukunft.de
2020-2021
Im Verbund der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) setzt die WeiberWirtschaft das Proekt KITE - KI Thinktank Female Entrepreneurship um: www.kite-bga.de
2021-2024
WeiberWirtschaft übernimmt die Projektleitung für das bga-Projekt InnoGründerinnen: www.innogruenderinnen-bga.de
2023
Die Schwesterorganisation Gründerinnenzentrale in der WeiberWirtschaft wird endlich auch formal ein Projekt der Genossenschaft, die ab jetzt die Trägerinnenschaft übernommen hat.
2023
Die Genossenschaft befragt ihre inzwischen über 2.100 Mitfrauen, wie sich die WeiberWirtschaft weiterentwickeln soll. Hier ist das Ergebnis nachzulesen, aus dem jetzt die Koordinaten für die kommenden Jahre entwickelt werden.